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MICHEL JACOT
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21.02.2008 |
Das
Jahr des Bildes 2008
Ausstellung
Guben 19.01.08 – 24.02.08
Lausitzer Rundschau vom 18.01.2008
VERNISSAGE FÜR BERLINER KÜNSTLER MICHEL JACOT IM
STADT- UND INDUSTRIEMUSEUM
« . . . und dann fange ich langsam an, meine Bilder zu
malen»
Eine Sonderausstellung mit Acrylbildern und digital bearbeiteten Fotos
des Berliner Popartkünstlers Michel Jacot wird heute um 19 Uhr im
Stadt- und Industriemuseum an der Gasstraße eröffnet. Die
Vernissage, an der der Künstler selbst teilnehmen wird, ist die
Erste in einer geplanten Reihe unter dem Motto «Das Jahr des Bildes» .
Auffallend
farbintensiv sind die Bilder, die Michel Jacot und die Kunsthistorikerin
Susanne Mangold an diesem Nachmittag beidseitig an Aufstellern und an
den Wänden im kleinen Sonderausstellungsraum des Stadt- und Industriemuseums
platzieren. Abstraktes, Gegenstandsloses in Blau dominiert gleich rechts
neben dem Eingang. Linker Hand fallen mit scheinbar leichter Hand gefertigte,
sphärisch anmutende Schwarz-Weiß-Malereien und solche mit
geometrischen Formen auf. Textile Eindrücke erwecken Acrylbilder
auf Hartfaserplatten in der Mitte des Raumes. Fein Gewebtes, Ausgewaschenes,
Foto: FOTO-Werner Michel Jacot an seinem Bild «Smil» mit
dem er sich um den Celeste Kunstpreis 2008 bewirbt, in seiner Sonderausstellung.
Rustikales, Schraffiertes, Fließendes fängt dort die Blicke ein,
inspiriert Gedankenspiele. Michel Jacot lenkt die Aufmerksamkeit jedoch auf
einhochformatiges, weißgrundiges Acrylbild. Mit diesem bewerbe er sich
um den Celeste Kunstpreis 2008, der zeitgenössische Kunst in Deutschland
fördert. «Online abstimmen» , ermuntert der quirlige Berliner
schmunzelnd. Seine wie stark erkältet klingende Stimme hat Stimmlippenkrebs
zur Ursache, wie der Homepage zu entnehmen ist. Versagt die Stimme, spricht
Kunsthistorikerin Susanne Mangold für Michel Jacot. Sie von den am Computer
bearbeiteten Fotografien Jacots begeistert. «Teils sind sie so verfremdet,
dass der Blick des Betrachters erheblich irritiert wird.» Wer sich Zeit
nimmt, genauer hinschaut, gerät ins Staunen, was aus Wolkenformationen,
Wolkenkratzer und erotischen Bilder gemacht werden kann. Manches wirkt altertümlich
edel, so, als gäben mehre übereinanderliegende, abblätternde
Farbschichten endlich das Original frei.
Entstehungszeit der Acrylbilder wie auch der am Computer verfremdeten Fotos
seien, so Jacot, zumeist die Nachtstunden. Arzttermine, Massagen, einkaufen
stünden vormittags auf dem Programm. Um «14 Uhr werfe ich den Computer
an, gucke, wer was will oder auch nicht, höre Musik – nur Techno
vom Sender Sunshine live in Nordrhein-Westfalen – räume auf, lese
Zeitung, koche vielleicht, sehe abends ein bisschen fern. Und wenn ich mir
dann meine Malplatte zurecht gelegt habe, überlege ich, was der Tag gebracht
hat, was gut und was schlecht war, was mir gefallen hat, und was nicht . .
. Und dann fange ich langsam an, meine Bilder zu malen.» Festgelegte
Motive gebe es für ihn nicht. «Mein Kopf und meine Situation entscheiden.» Eines
seiner Bilder – «Der Knall im All» wurde im Jahr 2006 als
Siegerbild der Reha-fair in Berlin gewählt.
Zwei Jahre mit unterschiedlichen gravierenden gesundheitlichen Einschnitten
lagen da hinter dem agilen Macher, dem sein Geburtsjahrgang 1940 nicht anzusehen
ist. Die Reha habe ihm wieder neuen Lebensmut gegeben. Er habe mit einer eigenen
Technik – Acryl auf Leinwand, Papier und Hartfaser – angefangen.
Gemalt habe er aber schon immer. Doch nicht nur. Von 1964 an war Michel Jacot
auch ein Jahrzehnt als Schauspieler und Stuntman in mehr als 60 Filmen und
am Theater zu sehen. Danach verdiente er sich bis 1980 vor allem als Journalist
und Fotograf sein Brot. Weitere zwei Jahrzehnte Selbstständigkeit seien
gefolgt. Seit dem Jahr 2000 sei er Kunstmaler. Und er versprüht Optimismus,
Lebensfreude, die mit diesen intensiven Farben, mit teils großer Farbmaterialdichte,
in bizarren, phantastischen, mitunter zerbrechlich wirkenden Gebilden, Linien,
Tupfen und anderen Formen auch in seinen Bildern Niederschlag finden.
www.emjot-Galerie.de
von barbara remus
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Wettbewerb zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Deutschland |
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